Ben Weise aus der Klasse 6-1 ist 3 Wochen lang in Afrika gewesen, um den Einwohnern der Stadt Mugumo zu helfen und das gesammelte Geld des Kuchenbasars zu übergeben. Hier berichtet er von seinem Aufenthalt.
Nachdem wir 2 Tage in Serengeti waren, sind wir endlich in Mugumo angekommen, wo wir auch von den Leitern begrüßt wurden. Am Abend aßen wir zusammen mit den deutschen und afrikanischen Leitern des Projektes, bevor es am nächsten Tag losgehen konnte.
Müll, kaputte Häuser, Hitze und verhungerte Kinder. All das sehe ich, als ich die Kinder in Mugumo besuche. Mit solchen Lebensumständen müssen die Familien JEDEN Tag kämpfen. Jeden Tag sind viele Kinder der Prostitution ausgesetzt, was sehr schockierend ist. Doch dank den WorldChanger können sie besser leben, da der Verein Spielzeuge, Matratzen und ähnliches an die Familien spendete, die zum größten Teil durch eure Spenden vom Kuchenbasar finanziert worden sind.
Die Familien schlafen ohne Türen oder Fenster, da sie sich solche nicht leisten können. Zu essen gibt es meistens Reis. Oft nur eine Mahlzeit pro Tag. Später waren wir bei einer Familie bei der sich eine 85-jährige Oma um 16 Kinder kümmert. Bei sehr vielen Familien verschwanden die Kinder. Man kann nur vermuten, wo die Kinder sich befinden…
Trotz all der Trauer war das Highlight für alle Kinder die “Kings Kids Party”, die die WorldChanger organisiert haben. Es war sehr schön, endlich mal fröhliche Kinder zu sehen, da die meisten immer traurig sind. Zu Beginn aßen wir zusammen. Auch wenn es nur Reis mit Kraut und ein Stück Melone gab, freuten sich die Kinder sehr. Anschließend spielten wir mit ihnen Spiele und aßen Kuchen. Im Anschluss gab es für die Kinder Geschenke. Zwar nur Stifte und ein Schulheft, aber trotzdem haben die Kinder vor Freude geweint. Sie schätzen die für uns klein scheinende Dinge sehr. Für sie war der Abend ein Lottogewinn.
Als wir eines Tages ihre Schule besucht haben, ist mir klar geworden, wie undankbar wir sind. Wir stehen jeden morgen auf und heulen rum, dass wir in die Schule müssen. Doch die Kinder in Afrika sind froh, wenn sie in die Schule gehen können. Sie stehen mit einem Lächeln auf, obwohl sie Hunger haben, laufen 10 Kilometer zur Schule, um anschließend mit 4 Kindern auf einer Bank zu lernen, wo sie sogar geschlagen werden. Außerdem müssen sie jeden Morgen den Schulhof kehren und die Nationalhymne singen.
Noch ein zweites Mal besuchen wir die Kinder, diesmal ohne Vorwarnung. Das merkt man auch, da alles viel schmutziger ist, als bei unserem letzten Besuch. Bei einer Familie war ich den Tränen nahe. Kinder schlafen auf dem Boden, obwohl die WorldChanger ihnen eine Matratze geschenkt haben. Die Mutter hat die Matratze für sich genommen, obwohl sie für die Kinder war. Viele Kinder waren abgemagert, da sie zu wenig zu essen haben und oftmals schlafen 4 Kinder auf einer Matratze.
In Afrika sind mir die Augen geöffnet worden, wie undankbar ich manchmal bin. Ich heule schon rum, wenn mein Papa mit mir nicht zu MC Donalds geht oder ich zum Geburtstag nicht das neue Handy bekomme. Die Kinder in Tansania wären froh, wenn sie mal 3 Mahlzeiten hätten. Die Kinder in Afrika haben jeden Tag ein Lächeln im Gesicht, obwohl sie hungrig sind. Die Kinder haben es mehr verdient ein warmes Bett oder warmes Wasser zu haben. Sie sind dankbar für ein kleines Spielzeugauto, worüber ich mich ärgern würde, weil ich eine PS5 möchte. Die Jungs müssen jeden Tag auf dem Feld arbeiten oder auf dem Markt Tiere verkaufen. Und ich denke, dass ich ein schlechtes Leben habe, weil ich mal zwei Hausarbeiten machen muss.
Nach meinem Afrika Besuch merke ich, wie undankbar ich manchmal bin und was für ein Privileg ich habe, in einem solchen Wohlstand leben zu dürfen. Vielleicht habe ich einige Menschen mit meinem Beitrag bewegen können und vielleicht, seht ihr die Welt jetzt so, wie ich sie sehe.
Dankbar für alles.
Ben Weise, 6-1