Liebe JKG-Schachinteressierte,
vom Sonntag, 28.04.24 bis Mittwoch, 01.05.24 reiste ich mit fünf Schülerinnen und Schülern der 6. und 7. Klasse nach Bad Homburg bei Frankfurt am Main. Hier fand die diesjährige Deutsche Schulschachmeisterschaft der Wettkampfklasse IV statt mit 36 teilnehmenden Schulen. Unsere sechsstündige Zugreise begann 11:30 Uhr am Chemnitzer Hauptbahn und führte uns über Leipzig und Frankfurt zum Ziel: der Jugendherberge in Bad Homburg, wo uns vier Tage gefüllt mit Schach, Fußball, Werwolf und Minigolf erwarteten. Nach unserer Ankunft am Sonntag um ca. 18:00 Uhr und dem anschließenden Bettenbeziehen und Abendessen rundeten einige den Tag mit einigen entspannten Runden Werwolf ab, die vom Orga-Team vor Ort geleitet und betreut wurden.
Am Montag begann dann die eigentliche Meisterschaft und es wurde zum ersten Mal ernst: Unsere teilnehmenden Kinder Joshua (6-3, Teamcaptain), Clara (7-3), Silas (6-1), Stefan (6-1) und Marek (7-4) hatten neun Runden Hauptturnier und sieben Runden Ersatzturnier an drei Tagen vor der Brust.
Gespielt wurde im Schnellschachmodus – heißt: die Bedenkzeit pro Spielerin bzw. Spieler ist auf 30 Minuten begrenzt. Das Hauptturnier begann für unsere Schützlinge optimal: In den ersten beiden Runden besiegten wir die Grundschule Marienwerder mit 4:0 und das Immanuel-Kant-Gymnasium Dortmund mit 3:1, ehe wir gegen das Friedrich-Schiller-Gymnasium Marberg ein 2:2 holten. Nach dem Mittagessen fand an diesem Tag nur noch die vierte Runde statt: Hier konnten unsere Chessheads ihr Duell gegen das Max-Planck-Gymnasium Bielefeld mit 3:1 für sich entscheiden und rangierten nach Tag 1 auf einem überragenden 2. Platz.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir gemeinsam auf dem Fußballplatz und widmeten uns im Kontrast zu den erheblichen Denkanstrengungen einem körperlichen Ausgleich. Das abschließende Lattenschießen hat übrigens Clara als einziges Mädchen im Team gewonnen. Am Abend fand dann noch das Tandemturnier statt. Ein Teamspiel im Schach, bei dem zwei Schachlinge auf zwei Brettern gegen ein gegnerisches Team spielen und jede gewonnene Figur beim Nachbarn auf’s Brett stellen können. Joshua und Silas (Team „Timewinners On Top“) waren hier bis kurz vor Schluss ungeschlagen. Am Ende standen sie punktgleich mit den Siegern auf Platz 2.
Am Dienstag hatten wir dann durch die super Leistungen des Vortages richtige Brocken vor uns. Gegen das später zweitplatzierte Team vom Christianeum Hamburg setzte es eine 1:3-Niederlage, wobei nur Joshua an Brett 1 gegen einen höher gesetzten Spieler gewinnen konnte. Trotz der vorherigen Pleite bekamen wir es im Anschluss in Runde sechs mit den späteren bis zum Schluss ungeschlagenen Siegern vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium Berlin zu tun, gegen die wir mit ½:3½ deutlich den Kürzeren gezogen haben. Lediglich Joshua konnte seinem auf dem Papier deutlich höher einzustufenden Gegenspieler ein Remis abtrotzen. Das dritte und letzte Spiel des Tages fand nach dem Mittagessen statt. Leider musste sich unsere junge Truppe auch hier denkbar knapp mit 1½:2½ geschlagen geben, wobei Clara nur ganz knapp über Zeit verloren hat. Als Kontrastprogramm wählten wir für den Nachmittag einen Ausflug zum örtlichen Minigolfplatz. Standesgemäß konnte ich hier die Kinder übertrumpfen – dafür habe ich natürlich beim Schach keine Chance.
Durch die drei Niederlagen am zweiten Tag starteten wir am Mittwoch von Platz 16. Das zum Frühstück gesetzte Ziel, das Turnier mit zwei Siegen abzuschließen um noch in die Top 10 zu rutschen, konnten unsere Kinder mit Bravour erfüllen: Gegen das Wilhelm-Gymnasium Braunschweig und das Humboldt-Gymnasium Hettstedt wurden zwei deutliche 4:0-Siege geholt. Somit konnten wir die guten Leistungen von Tag 1 noch einmal bestätigen und platzierten uns am Ende auf einem tollen 7. Platz!
Beim Ersatzspielerturnier sah es ähnlich gut aus: Hier haben sich Stefan und Marek abgewechselt, wobei der jeweils andere im Hauptturnier an Brett 4 beweisen musste. Mit einer Bilanz von 6:2 nach acht Runden landeten wir hier auf Platz 4 – auch wieder punktgleich mit den Dritten. Nur in der Zweitwertung waren die Kinder hier denkbar knapp unterlegen. Die komplette Bilanz sieht auch super aus: Alle fünf Kinder konnten mehr als die Hälfte ihrer Spiele gewinnen, wobei Stefan sogar eine 7 aus 8 vorweisen kann! Direkt nach der Siegerehrung brachen wir dann auf in Richtung Bahnhof und kamen alle zufrieden und geschafft gegen 18:30 Uhr wieder am Chemnitzer Hbf an.
Vielen Dank mal wieder an den Förderverein, der sämtliche Kosten für die Kinder übernommen hat!
Viele Grüße
Robert Elß, Schach-AG-Verantwortliche