viva la democracia!
Dem Motto „Es lebe die Demokratie!“ schlossen wir uns an und wählten in der letzten Woche vor den Winterferien in der Schule den Bundestag.
Mitte Januar 2025 schickte unser Schulsozialarbeiter Ulf eine E-Mail an alle Wahlhelfer*innen der letzten U18-Wahlen mit der Anfrage, ob sie auch dieses Mal vom 11.02.-14.02.2025 wieder am Start wären. Da ich bereits bei zwei Wahlen in der Schule mitgemacht hatte und es mir auch Spaß gemacht hat, erklärte ich mich auch dieses Mal wieder bereit mitzuhelfen.
Das Mithelfen bei den letzten U18 Wahlen hat mich auf meine erste „echte“ Wahl vorbereitet und mir so den Stress und die Aufregung erspart. Das war vor allem dadurch der Fall, dass der Ablauf der Wahl in der Schule dem im „echten“ Wahllokal sehr ähnlich kommt. In der Schule gab es keine Wahlbenachrichtigung, ansonsten war es nahezu identisch.
m Wahllokal konnten wir als Wahlhelfer*innen also den Ablauf der Wahl verfolgen. Jede Person, die zum Wählen gekommen ist, hat sich je nach Klassenstufe bei der entsprechenden Wahlhelfer*in angemeldet. Die Anmeldung bestand darin, den Namen und die Klasse abzufragen und die Person in den Klassenlisten zu markieren, damit niemand zweimal wählen kann. Das wiederum ist für die gerechte und identische Gewichtung der einzelnen Stimmen wichtig. Die Erklärung bezüglich der Anzahl der Stimmen, sowie der Möglichkeiten diese zu verteilen, erfolgte auch direkt. Für alle Jugendlichen ab der 9. Klasse gab es zwei verschiedene Zettel, einen für die U18-Wahl und einen für die Juniorwahl. Mit dem Wahlzettel gingen die Wähler*innen in die nächste freie Wahlkabine und wählten. Die Stimmzettel wurden dann in die dafür vorgesehene Wahlurne geworfen. Für die verschiedenen Wahlen hatten wir auch zwei separate Wahlurnen, um nicht später die Zettel auseinandersortieren zu müssen. Das klappte im Großen und Ganzen auch sehr gut, denn die Anzahl der ungültigen Stimmzettel lag bei knapp 2% und damit deutlich niedriger als bei der letzten Wahl.
Die Juniorwahl unterscheidet sich von der U18-Wahl insofern, als dass sie nur von der 9.-12. Klasse durchgeführt wird. Bei der U18-Wahl durften alle Schüler*innen mitwählen. Außerdem beschränkt sich die U18-Wahl auf die Zweitstimme, also die Parteienstimme, während es bei der Juniorwahl auch die Erststimme mit den entsprechenden Direktkandidaten gibt. Diese Unterschiede kommen dadurch zustande, dass die Wahlen von unterschiedlichen Trägern organisiert werden. Die Juniorwahl organisiert das Ministerium für Kultus und die U18-Wahl wird von verschieden Initiativen für Jugendliche getragen.
Zur Freude aller Beteiligten, war das Wahllokal in diesem Jahr größer als bei vorangegangenen Wahlen. Durch den größeren Raum konnten wir mehr Wahlkabinen aufstellen und insgesamt hatte das Wahllokal auch für Wartende mehr Kapazität. Auch das könnte ausschlaggebend für die Wahlbeteiligung von 43,5% gewesen sein. Die Schüler*innen der Klassenstufen 9 und 10 waren an den ersten drei Wahltagen wegen Praktika und London-Reise nicht in der Schule, hatten aber am letzten Tag noch die Möglichkeit zu wählen. Die Beteiligung war trotz anfänglicher Bedenken sehr gut, so sind zwei der drei Klassen mit der höchsten Wahlbeteiligung aus diesen beiden Klassenstufen.
Auch über die große Anzahl an Wahlhelfer*innen haben wir uns sehr gefreut. Über 20 Jugendliche aus verschiedenen Klassenstufen haben die Wahl unterstützt. Dadurch war immer jemand da, um die Wähler*innen zu registrieren und den Wahlvorgang zu beaufsichtigen. Dabei stellten wir fest, dass die Frühstückspause die beliebtere Zeit war, um Stimmen abzugeben. Da mussten schon einmal Schüler*innen warten, trotz unserer sechs Wahlkabinen.
Ohne weitere Aufregung vergingen also mehrere Pausen und am Freitag war es dann soweit, die Auszählung konnte nach der 6. Stunde beginnen. Aber Stopp! Vorher sollte noch ein Foto der Wahlkommission mit der Wahlurne entstehen, das Wahlzimmer musste aufgeräumt werden und dann, als alle zusammen im Wahllokal zum Auszählen waren, konnten wir anfangen.
Bei der letzten Wahl haben wir mehrere Stunden gebraucht um alle Zettel und Stimmen zu sortieren und dann auszuzählen. Schließlich muss jeder Stapel an Zetteln mindestens zwei Mal gezählt werden, damit keine Fehler passieren, bzw. diese ausgeräumt werden können. Die beiden verschiedenen Wahlen wurden einzeln ausgezählt. Zuerst die U18-Wahl mit einer Stimme pro Zettel und dann die Juniorwahl mit zwei Stimmen pro Zettel. Doch viele Hände bereiteten ein schnelles Ende und so konnten wir dankzahlreicher Beteiligung die Auszählung in wenigen Stunden durchführen.
Für mich sind die schulinternen Wahlen ein schöner Weg sich, unabhängig von Schülervertretung, in der Schule zu engagieren und neue, horizonterweiternde Erfahrungen zu machen. Ich hatte soziale Interaktionen mit anderen Schüler*innen, die ich noch nicht aus meinem Schulalltag kannte. Das Ziel der Wahl, uns Jugendliche auf den Prozess des Wählens vorzubereiten und uns damit vertraut zu machen, wurde also, mindestens in meinem Fall, erreicht.
Carolin Beyer 11de3
Ergebnisse U-18 Wahlen
Danksagung
Ich danke allen Schülerinnen und Schülern für die rege Beteiligung an der dritten Wahl innerhalb eines dreiviertel Jahres. Ich hoffe, es war für euch ebenso ein Erlebnis und Erfahrung, wie für mich und die Wahlhelfer*innen.
Ich danke insbesondere den ca. 30 Wahlhelfer*innen aus den Klassen 6-12, die die Wahl aktiv unterstützt haben. Besonderer Dank gilt aber all jenen, die aktiv in der Wahlkommission, die die Auszählung nach der Zeugnisausgabe am Freitag mitgemacht haben und ihre Zeit für die Gemeinschaft der Schule opferten.
Vielen Dank auch allen Lehrer*innen, die durch ihre Anwesenheit das Engagement der jungen Menschen aktiv gestärkt haben.
Schulsozialarbeiter Ulf Naumann