Absolventen unseres Gymnasiums

Hier stellen wir Ihnen einige unserer ehemaligen Schüler vor. Wir finden, unsere Ehemaligen haben es weit gebracht. Aber schauen Sie selbst: Wie haben sie ihre Zeit am Kepler erlebt? Was hat sie besonders geprägt? Wo leben sie heute und was haben sie mitgenommen von ihrer Ausbildung an unserer Schule?

Prof. Daniel Kressner
École polytechnique fédérale de Lausanne – EPFL

Nichts prägt die spätere Ausbildung und berufliche Laufbahn wohl mehr als die Schule. Die vertieft mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung am Johannes-Kepler-Gymnasium hat meine Wahl des Mathematikstudiums bis hin zu meinem heutigen Beruf als Mathematikprofessor wesentlich vorherbestimmt.
Erst viel später habe ich verstanden, welches große Glück es war, von Lehrern unterrichtet zu werden, die sich fachlich weit über das normale Maß engagierten und Grundlagen in Mathematik, Informatik, Englisch und Physik legten, von denen ich bis heute profitiere. Selbst der ungeliebte Russisch-Unterricht hatte sein Gutes; nicht nur kann ich immer noch mit der Aussprache von Достопримечательности glänzen, sondern es hat mir auch viel dabei geholfen, Kroatisch zu lernen und mich mit meiner Frau Punica zu unterhalten.
„An der EPFL lehre und forsche ich zur numerischen Mathematik, insbesondere zur Entwicklung und Analyse von numerischen Algorithmen.“

Prof. Hendrik Heinz
University of Colorado

Ich lehre in zwei Departementen an der Uni Colorado: (1) Chemieingenieurwesen und Bioingenieurwesen, und (2) Materialwissenschaft. Mein Forschungsgebiet ist die Entwicklung und Anwendung präziser Modelle zur Simulation von Nanostrukturen and biologischen Materialien. Dabei geht es um neuartige Strukturen von Atomen bis zu Mikrometern, die Aufklärung ihrer Struktur und ihrer Eigenschaften.

Prof. Sven Beuchler
Leibniz Universität Hannover

Ich wurde im September 1990 in die Klasse 9c der damaligen Spezialschule für mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung in der Hans-Ziegler-Straße 8 als Ergebnis eines Auswahlverfahrens aufgenommen. Unsere Klasse bestand aus nur 4 Mädchen und 11 Jungen.
Ich erlebte 1992 den Umbruch im sächsischen Bildungswesen mit, der auch die Umgestaltung in das Johannes-Kepler-Gymnasium umfasste. Damals befand sich unser Gymnasium noch in der Hans-Ziegler-Straße 6 (ehemals POS Wilhelm Pieck) umfasste. Ein erheblicher Teil des damaligen Lehrpersonals musste die Schule verlassen. Ich gehörte dann 1994 zum ersten Jahrgang, der nach dem neuen Kurssystem das Abitur ablegte.
Für mich persönlich war es eine sehr erfolgreiche, aber nicht immer einfache Zeit. Letztendlich wurden wir vor allem in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern exzellent auf den weiteren Lebensweg vorbereitet. Dafür bin den damaligen Lehrpersonal sehr dankbar.
Heute lehre ich an der Fachhochschule Hannover. Mein Weg führte mich dorthin, nachdem ich in Chemnitz promovierte, anschließend in Linz (A) und Bonn lehrte. ……

Dr. Alexander Thomas

Meine Schulzeit am Kepler Gymnasium von 2004 bis 2011 bleibt mir in hervorragender Erinnerung, vor allem durch die vielen Arbeitsgemeinschaften und Förderungen. Schon früh wurde ich somit an die Mathematik und die Naturwissenschaften herangeführt. Durch die Unterstützung der Lehrer und Klassenkameraden konnte ich an Matheolympiaden und -seminaren in ganz Deutschland teilnehmen, bis hin zu internationalen Wettbewerben. Nicht nur die Naturwissenschaften habe ich am Kepler Gymnasium für mich entdeckt. Durch einen Schüleraustausch nach Frankreich und einer Arbeitsgemeinschaft begeisterte ich mich für die französische Sprache und Kultur. Dies erlaubte es mir nach dem Abitur ein Mathematikstudium in Paris anzufangen. Nach einigen Jahren in Lyon habe ich schließlich in Straßburg promoviert.
Heute forsche ich im Gebiet der mathematischen Physik – hauptsächlich Geometrie und dessen Rolle in physikalischen Theorien, z.B. der Einstein’schen Relativitätstheorie – und pendle zwischen Deutschland und Frankreich.

Annegret Seibt

Ich war von 2010 bis 2018 Schülerin am Johannes-Kepler-Gymnasium und begann anschließend Mathematik zu studieren. Mein besonderes Interesse für dieses Fach hegte ich schon meine ganze Schulzeit lang, während der es auch rege gefördert wurde: durch Korrespondenzzirkel, die Mathe-AG, den Drehtür-Unterricht, die zahlreichen Möglichkeiten zur Teilnahme an verschiedensten Wettbewerben und nicht zuletzt den alltäglichen Austausch mit gleichgesinnten Mitschülern.

Neben Mathematik habe ich am JKG außerdem guten Frontalunterricht, in dem mit ersichtlicher Begeisterung Zusammenhänge erklärt und diskutiert wurden, schätzen gelernt, und in Folge dessen auch Gefallen daran gefunden, selbst Vorträge zu halten. Gelegenheiten dazu boten sich reichlich, oftmals in Form von Gruppenarbeiten.

Und auch wenn diejenigen, bei denen die Ansprüche an das Ergebnis recht verschieden waren, eher frustrierend sein konnten, waren die, bei denen alle motiviert bei der Sache waren, wirklich schöne Erfahrungen.

Dirk Röhrborn

Die ersten Monate im Jahr 1987 an der damaligen Spezialschule für Mathematik, Naturwissenschaft und Technik in Chemnitz waren ein harte Zeit für mich. Während ich in den Jahren davor ohne große Anstrengung zu den Klassenbesten gehörte war ich plötzlich über Monate regelrecht versetzungsgefährdet! Die Gemeinschaft in unserer Klasse, spannender Unterricht in meinen Lieblingsfächern (Mathe, Physik, Technik) und die Begeisterung der Lehrer für ihre Fächer und ihren Beruf haben mir sehr geholfen, diese Krise zu überwinden. Außerdem erinnere ich mich an das alte Schulgebäude im Beimler-Gebiet, zuletzt in desaströsem Zustand. Ich freue mich über die räumlichen Möglichkeiten, die das Kepler-Gymnasium heute auf der Humboldt-Höhe hat, wir hätten uns ein solches Schulgebäude auch gewünscht.

Mich haben die Jahre in Chemnitz, mit 14 erstmals weg von zuhause, insgesamt sehr geprägt. Zuallererst haben wir gelernt, hart und fleißig an unseren Zielen zu arbeiten, den Dingen systematisch auf den Grund zu gehen und wirklich zu verstehen statt nur auswendig zu lernen. Darüber hinaus erinnere ich mich an unzählige Gespräche, z.B. über Literatur und humanistische Werte – im Matheunterricht! Besonders geprägt hat unsere Generation natürlich die Zeit der politischen Wende in Ostdeutschland in den Jahren 1989/90 mit kritischen, teils mutigen Diskussionen zwischen Schülern und Lehrern in einer unsicheren Zeit, den Aufruf des Neuen Forums und die Demonstrationen in der Stadt. Es folgte eine Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung, erster demokratischer Gehversuche, die ich als Schülersprecher in der Schulkonferenz erleben durfte, und auch von Enttäuschungen bspw. im Zusammenhang mit dem erfolglosen Kampf von uns Schülern, unseren damaligen Direktor im Amt zu halten. Im Jahr 1991 sind wir dann aufgebrochen in einen neuen Lebensabschnitt voller persönlicher Freiheiten, z.B. mit Reisen, freier Wahl des Studienplatzes und -ortes, von Berufswahl und Unternehmertum. Dafür bin ich unendlich dankbar – denn es ist nicht selbstverständlich!

Nach meinem Wirtschaftsinformatik-Studium in Dresden und Swansea/Wales habe ich einige Jahre bei T-Systems gearbeitet und mich dann im Jahr 2001 selbstständig gemacht. Heute bin ich Geschäftsführer und Gesellschafter der Communardo Software GmbH. Wir bieten unseren Kunden mit knapp 200 Mitarbeitern an sechs Standorten in Deutschland, Österreich und Albanien intelligente Lösungen für modernes Arbeiten auf Basis führender Technologieplattformen. Als Geschäftsführer verantworte ich die Bereiche Personal, die Competence Center, unser Produktgeschäft und mehrere Partnerschaften mit internationalen Technologiepartnern in den USA, Australien und in Israel. Parallel engagiere ich mich ehrenamtlich als Mitglied des Präsidiums bei Digitalverband Bitkom und beim Silicon Saxony e.V., besonders für die Themenbereiche Bildung und Mittelstand.

In meiner Schulzeit in Chemnitz habe ich für mich gelernt, dass es auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen immer eine Chance gibt, mit eigenem Einsatz und Fleiß zu bestehen. Es lohnt sich, große Ziele zu setzen und hart dafür zu arbeiten – daran habe ich seither großen Spaß.

Dr. Jörg Schäffner
Senior Director Quality, IDT Biologika GmbH

Als Biochemiker bin ich derzeit in der pharmazeutischen Industrie tätig. Ich bin bei IDT Biologika verantwortlich für die Qualitätssicherung der Produkte und die Einhaltung der Gesetze und Regeln bei der Herstellung unserer Arzneimittel und Impfstoffe.

Es ist eine sehr interessante, aber auch aufregende Zeit, in der wir erkennen, dass eine globale Pandemie die Welt in ihrem Klammergriff hält. Das Streben nach schnellem Zugang zu Impfstoffen für SARS-Covid-19 darf nicht dazu führen, dass Kompromisse bei der Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität gemacht werden. Daher ist die aktuelle Aufgabe für mich sehr spannend.

Dabei hilft sicher, dass ich schon an der Universität die Zusammenarbeit mit industriellen Forschungsgruppen suchte. Ich bin kein Anhänger des „Elfenbeinturms“ der Wissenschaft, sondern arbeite anwendungsbezogen. …

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Wir hoffen, unsere ehemaligen Schüler konnten Ihnen einen Einblick geben, wie wertvoll und vielseitig die Ausbildung am JKG ist.
Sie wollen selbst gern Ihre Erfahrungen teilen? Oder kennen jemanden, der unbedingt hier erscheinen soll? Schreiben Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Anregungen.